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- Allgemeines über die Rohstoffe
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Wie beim Zubereiten von einem guten Essen, ist es natürlich auch bei der Bierherstellung von besonderer Bedeutung, dass nur qualitativ hochwertige Zutaten zum Einsatz kommen.
Das Wasser, das der Brauer zur Bierherstellung benutzt, hat in der Regel eine höhere Qualität, als es in der Trinkwasserverordnung festgelegt ist. Das hat unter anderem auch damit zu tun, dass die Wasserzusammensetzung nicht nur technologische Auswirkungen hat, sondern auch technische. Als technologische Auswirkungen wären da Farbe, pH-Wert, Geschmack, Geruch etc. anzuführen und technisch gesehen, ist das Korrosionsverhalten eines Wassers in den Vordergrund zu stellen, wobei z.B. der Chloridgehalt eine wichtige Rolle spielt.
Als Malz bezeichnet man Getreide, dass auf natürlichem Wege zum Keimen gebracht worden ist. Das können außer Gerste auch Weizen oder Roggen sein. Im Ausland wird als natürlicher Stärkelieferant z.B. auch Hirse und Reis eingesetzt, was aber nach dem Reinheitsgebot in Deutschland nicht erlaubt ist. In Deutschland kommt hauptsächlich Gerstenmalz zum Einsatz, weil es unseren Geschmack am weitesten entgegenkommt. Bei der Gerste handelt es sich dabei um eine spezielle Züchtung, der so genannten "Braugerste", die annähernd gleichgroße, dickbauchige Körner mit einem bestimmten Stärke-Eiweißverhältnis aufweist, um eine gleichmäßige Vermälzung zu garantieren.
Der Hopfen ist eine hochrankende Kletterpflanze, der in speziell dafür angelegte Hopfengärten gedeiht. Er verleiht dem Bier die typische Bittere und den einzelnen Biersorten den Charakter. Als einer der wichtigsten Inhaltsstoffe des Hopfens wäre die so genannte "Alpha-Säure" zu nennen, die hochbitter ist. Hopfen wird heutzutage nicht mehr in Form von Dolden gegeben, sondern vielmehr als "Hopfenverarbeitungsprodukt" in Form von Pellets oder flüssigem Extrakt. Das ist hinsichtlich der Dosierung viel effizienter.
Die Hefe hat die Aufgabe, den in den Herstellungsschritten gewonnenen Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure (CO2) umzuwandeln. Man unterscheidet hier zwischen obergärig und untergäriger Hefe. Die obergärige Hefe vergärt in der Regel bei Temperaturen von 15-20°C, bildet bei der Vermehrung Zellverbände und wird durch entstehende CO2-Bläschen nach oben getragen. Die untergärige Hefe bevorzugt kalte Temperaturen von 6-9°C und sinkt nach der Gärung auf den Boden. Bei den untergärigen Hefen unterscheidet man auch noch nach Bruch- und Staubhefen.
Mehr Informationen zu den einzelnen Rohstoffen? Oben auf die Reiter klicken und ihr erfahrt ihr mehr!
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- Das Malz
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Die vorher sortierte und geputzte Gerste wird in so genannte Flach- oder Trichterweichen mit Wasser eingeweicht, wo sie das zum Keimen benötigte Wasser aufnimmt. Hier entfernt man gleichzeitig die nach oben angeschwemmten Halbkörner, Strohreste, Unkrautsamen etc., die so genannten "Schwimmgerste".
Danach wird das Weichgut in bestimmte Keimräume eingebracht. Hier unterscheidet man: Tennenmälzerei, Kastenmälzerei oder Trommelmälzerei. Ziel der Keimung ist, den zähen gummiartigen Mehlkörper der Gerste durch Enzyme zu einem leicht zerreibbaren kreideartigen Mehlkörper zu überführen, dem so genannten "Grünmalz". Die wasserunlöslichen Bestandteile der Stärke sind nun in wasserlösliche umgewandelt worden. Diese Vorgänge steuert der Mälzer gezielt durch Feuchtigkeit, Wärme, Luft und Zeit.
Dieser Vorgang darf nur zu einem bestimmten Grad voranschreiten, um den Schwand gering zu halten. Deshalb unterbricht man diesen Lösungsprozess durch "Abdarren". Hierbei wird dem Grünmalz durch Wärmeeinwirkung Wasser entzogen und die Enzyme damit inaktiviert. Gleichzeitig bilden sich Farb- und Aromastoffe, die so genannten "Melanoidine".
Durch gezielte Umluft- und Temperaturführung kann hier die Charakteristik des Malzes festgelegt werden. Bei hellen Malzen bilden sich weniger Farb- und Aromastoffe als bei dunklen. Außerdem wird das dunkle Malz heißer abgedarrt als das helle Malz.
Als gängige Malze wären z.B. Pilsener Malz und Wiener Malz zu nennen. Weiterhin gibt es so genannte Spezialmalze, wie z.B. Caramelmalz, Brühmalz, Farbmalz und ph-Malz.
Nachdem Abdarren wird das Malz abgekühlt und geputzt (von den Keimen befreit) und mit einem Wassergehalt von 3-4 % eingelagert.
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- Der Hopfen
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Der Hopfen ist eine hochrankende Pflanze, die in besonderen Anlagen, den so genannten "Hopfengärten" gedeiht.
Der Hopfen besitzt eigene männliche und eigene weibliche Blüten, die auch noch auf verschiedenen Pflanzen wachsen. Der Brauer verwendet ausschließlich die Fruchtstände der weiblichen Hopfenpflanze, da die männlichen keinen Brauwert haben.
Gleich nach der Ernte werden die Hopfendolden künstlich getrocknet und nach kurzer Lagerung verpackt, gewogen und amtlich versiegelt. Dem Hopfen wird dann eine Urkunde beigefügt, auf dem Herkunft, Jahrgang, Aufbereitungsart (geschwefelt oder nicht geschwefelt) und eine Kontrollnummer verzeichnet sind.
Bekannte Anbaugebiete sind z.B. Hallertau, Hersbruck, Saaz, Tettnang. Weiterhin unterscheidet man nach Sorten: Bitterstoffhopfen, Aromahopfen und feinster Aromahopfen.
Dieser so genannte Natur- oder Doldenhopfen wird aber heutzutage nicht mehr eingesetzt, vielmehr nur die veredelten Hopfenverarbeitungsprodukte wie Pellets oder Extrakt.
Pellets sind nichts anderes, als gemahlener und gepresster Doldenhopfen. Extrakte werden mittels Lösungsmitteln wie z.B. Methanol oder CO2 hergestellt, mit denen man die Hopfeninhaltsstoffe extrahiert und konzentriert.
Diese Verarbeitungsprodukte haben den großen Vorteil, dass sie besser, genauer und effizienter eingesetzt und dosiert werden können. Weiterhin ist die Lagerung und Vorratshaltung einfacher zu gestalten. Hinsichtlich der Haltbarkeit ohne Qualitätseinbuße sind sie dem Naturhopfen überlegen.
Einen Ersatzstoff für Hopfen gibt es nicht.
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- Die Hefe
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Durch die Hefe wird die im Sudhaus hergestellte Würze vergoren. Die Hefe zählt botanisch gesehen zu den Pflanzen ohne Blattgrün. Sie führt die alkoholische Gärung durch, in dem sie den Malzzucker der Würze in etwa gleiche Teile Alkohol und Kohlensäure umwandelt.
Die Hefe ist ein Pilz, meist eiförmig und vermehrt sich durch Sprossung. Bei der untergärigen Hefe löst sich die Tochterzelle von der Mutterzelle, bei der obergärigen Hefe bleiben sie verbunden und man spricht von einem Sprossverband. Dieser Sprossverband ist dafür verantwortlich, dass die Hefe an die Oberfläche steigt, während die untergärige zu Boden sinkt.
Während der Gärung vermehrt sich die Hefe um das 3-5 fache der Ursprungsmenge. Diese Überschussmenge wird gesammelt und als Tierfutter weiter verwertet.
Bei den Brauereihefen handelt es sich um Kulturhefen und jede Brauerei hegt und pflegt diesen Stamm, da die Hefe einen wesentlichen Einfluss auf den Geschmack und die Charakteristik des Bieres hat. Oftmals wird aus einer einzigen Hefezelle die benötigte Menge herangeführt. Dann spricht man von "Reinzuchthefe" Alle daraus entstandenen Zellen haben die gleichen genetischen Eigenschaften der Ursprungszelle. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Bierherstellung, um annähernd gleiche Bierqualität zu gewährleisten.
Biologisch muss die eingesetzte Hefe einwandfrei sein, das heißt sie muss frei von anderen Mikroorganismen sein. Zu nennen wären da Milchsäurestäbchen, wilde Hefen, Biersarcina etc.. Diese würden dem Geschmack des Bieres schaden und die Haltbarkeit herabsetzen.
Deshalb ist penible Arbeitsweise oberste Pflicht bei der Hefeführung.
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- Das Wasser
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Wasser ist der wichtigste Rohstoff auf unserer Erde. Ohne Wasser gäbe es kein Leben und natürlich auch kein Bier. Wasser wird in vielfältiger Art und Weise eingesetzt.
In der Brauerei unterscheidet man nach Brauwasser und Nutzwasser.
Das Brauwasser: Es wird lediglich im Sudhaus zum Brauen verwendet und soll die Eigenschaften eines guten Trinkwassers besitzen. Darüber hinaus verlangt man jedoch noch bestimmte Eigenschaften. So dürfen Eisen, Mangan, Nitrat, Natriumkarbonat, aggressive Kohlensäure sowie Kieselsäure nicht oder nur in geringen Mengen vorhanden sein. Die Härte des Brauwassers soll innerhalb bestimmter Grenzen liegen. Für helle Biere Pilsener Brauart soll die Karbonathärte bei etwa 2-5° d.H. liegen, mit einer niedrigen Nichtkarbonathärte, für dunkle Biere Münchener Brauart bei 8-12° d.H. und niedriger Nichtkarbonathärte. Helle Biere nach Dortmunder Brauart braut man mit hoher Karbonat- und Nichtkarbonathärte.
d.H.= deutsche Härte
Das Nutzwasser: Es soll nicht zu hart und ebenfalls frei von Eisen, Mangan und aggressiver Kohlensäure sein. Am meisten Nutzwasser wird für Kühl- und Reinigungszwecke gebraucht. Eine entsprechende Aufbereitung verhindert das Ansetzen von Stein und Algen an dem Kühlsystem. Reste von Reinigungswasser kommen mit Würze und Bier in Berührung und deshalb muss Reinigungswasser stets biologisch einwandfrei sein und bedarf des Öfteren einer Entkeimung, die zumeist mit Chlorung erzielt wird. In der Flaschenabfüllung soll das Nachspritzwasser nicht nur biologisch rein sein sondern auch "kalkstabil", das heißt, es darf sich kein Kalk auf den Flaschen niederschlagen. Als Kesselspeisewasser muss es absolut salzfrei sein (vollenthärtet).
Die meisten Brauereien gewinnen ihr Brauwasser selber, aus eigens dafür angelegte Brunnen. Hier bei handelt es sich um so genannte Rohr- oder Schachtbrunnen, in denen das zuströmende Grundwasser nach oben gefördert wird.
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